Wie viele andere kritische Forschungsrichtungen sind auch die Trans Studies aus sozialen Bewegungen heraus entstanden. Sie sind, neben den Inter Studies, mindestens genauso stark an der Dekonstruktion von Geschlecht beteiligt wie intersektionale und queere Theorien.
Dieses Buch beschreibt Trans Studies als kritische Forschungsrichtung, die aus Widerstand und zivilgesellschaftlichem Engagement entsteht – sie kann als politisches Projekt gesehen werden. Selbsthilfegruppen, Trans*Aktivist_innen, Studierende, Künstler_innen bringen die Trans Studies in den 1980ern und 1990ern in die Akademia. Trans Studies bauen auf rassismus- und klassismuskritischen, feministischen Ansätzen genauso auf wie etwa auf der (kritischen) Sexualwissenschaft. Sie entwickeln bestehende Begriffe weiter und schaffen neue. Sie intervenieren in wissenschaftliche Paradigmen und gesellschaftliche Normen. Sie entstehen als Teil einer sozialen Bewegung, die für Anerkennung, Menschenrechte und gegen Diskriminierung innerhalb und außerhalb der Akademia kämpft. Trans Studies sind Teil eines politischen Projektes – nicht umgekehrt. Dafür plädiert dieses Buch.
challenge GENDER
Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung.
Reihe des Referats Genderforschung
Band 6
Diese Reihe des Referats Genderforschung der Universität Wien präsentiert aktuelle Theorien, Diskussionen und Forschungsarbeiten der transdisziplinären Gender Studies, u. a. aus Perspektiven der feministischen Epistemologie, der Queer und Postcolonial Studies, der Feminist Science Studies oder der Gender & Science Technology Studies.
Im Zentrum der Reihe stehen kritische Reflexionen von Geschlechterverhältnissen und gesellschaftliche Machtstrukturen, deren Wandel im Kontext der Globalisierung, ebenso wie gegenwärtige Versuche, Sex, Gender und Sexualität neu zu denken.
